Motorrad-Navi-Apps für Android-Smartphones:
Ein kurzer Erfahrungsbericht
Vorgeschichte:
Nach einigen frustrierenden Erfahrungen mit CALIMOTO bin ich vor etwa zwei Jahren zu TOMTOM GO RIDE übergewechselt. Damit war ich mehr als zufrieden. Denn diese App kennt die aktuelle Verkehrslage und ist zudem kostenlos (!). Leider wird TOMTOM GO RIDE jedoch am 15. September 2024 eingestellt. Es musste also ein Ersatz her.
Nach einigen Experimenten mit Apps wie MOTOBIT, KURVENHELD, RISER und REVER habe ich heute mal KURVIGER getestet. Dazu bin ich mit meiner 1986er Yamaha XJ 900 zur Meyer-Werft nach Papenburg gefahren, wo gerade die neue "Disney Treasure" zu bewundern ist; die Streckenlänge hin und zurück betrug 160 km.
Erste Erfahrungen:
Ich bin von KURVIGER ganz angetan. KURVIGER kann alles besser als CALIMOTO und als die anderen o.a. Apps. Die Funktionalitäten sind umfassend und sinnvoll, es sind zahlreiche Fahrmodi vorhanden (mein Favorit ist "kurvig und schnell"), die Bedienung ist nach einiger Einarbeitung sehr einfach und die Navigation perfekt. Und während CALIMOTO pro Jahr unverschämte 80 Euro kostet, sind es bei KURVIGER "nur" 30 Euro.
Negativ aufgefallen ist mir allerdings der Stromverbrauch: Mein Smartphone war zwar mit der Bordsteckdose meiner Yamaha verbunden, aber dennoch ging die Anzeige des Akkustands pro Stunde Fahrzeit um fast 10 Prozent zurück. Auf einer Tagestour würde ich daher vorsichtshalber einen Akku-Pack im Tankrucksack mitnehmen oder in Fahrpausen nachladen.
Was leider alle Motorrad-Navi-Apps (außer TOMTOM GO RIDE) nicht anzeigen können, ist die aktuelle Verkehrslage. Dass "durfte" ich heute mit KURVIGER gleich zweimal erfahren: In einem größeren Dorf auf der Strecke war die Ortsdurchfahrt wegen eines Festes gesperrt (GOOGLE MAPS wusste das aber auch nicht und zeigte stattdessen nur einen Stau an) und an einer anderen Stelle war ein längeres Stück Landstraße gesperrt (das wusste GOOGLE Maps allerdings), für das ich mir dann eine Umleitung suchen musste.
Grüße
Rolf
Moin,
ich hab genau den anderen Ansatz verfolgt, war damals von kurviger pro enttäuscht und bin zu calimoto gewechselt. Ich glaube, die Entwicklungsgeschwindigkeit und aktuellen Ziele der App Entwickler machen den Vergleich immer schwerer, weshalb ich zu kurviger nichts sagen kann.
Calimoto hat für mich in den letzten Jahren eine konsequente und sinnvolle Entwicklung hin bekommen, seit einer Weile nutze ich nichts anderes mehr. Aktuell sind wir auf einer Alpen Tour und ich fahre einem BMW Navigator hinterher. Hier fehlten auch einige Sperrungen, aber calimoto hat sinnvollere Umfahrungen geroutet (Profil schnell ohne AB). Die Planung am Handy und im Web läuft prima. Sehr praktisch finde ich ich die Möglichkeiten von Routenpunkt zu Routenpunkt das Profil zu variieren und die während des laufenden Routings noch anpassen zu können. Ich habs in einer Aktion abonniert zu IMHO €49,95 für alles. In meiner Rechnung min. 10 Jahre routen an Stelle eines separatem TomTom/ Garmin.
Allzeit gute Fahrt, Mark
(25.08.2024, 00:46)Rolf schrieb: [ -> ]...
Was leider alle Motorrad-Navi-Apps (außer TOMTOM GO RIDE) nicht anzeigen können, ist die aktuelle Verkehrslage. Dass "durfte" ich heute mit KURVIGER gleich zweimal erfahren: In einem größeren Dorf auf der Strecke war die Ortsdurchfahrt wegen eines Festes gesperrt (GOOGLE MAPS wusste das aber auch nicht und zeigte stattdessen nur einen Stau an) und an einer anderen Stelle war ein längeres Stück Landstraße gesperrt (das wusste GOOGLE Maps allerdings), für das ich mir dann eine Umleitung suchen musste.
...
Zum Thema Vergleich kann ich wenig beitragen, da ich auf dem Motorrad ausschließlich Calimoto nutze. Die oben genannte Einschränkung dürfte alle Navi Apps betreffen, die mit OpenStreet Map arbeiten, vermutlich bezieht die TomTom App ihre aktuellen Verkehrsdaten über das Mobilfunknetz?
Wobei ich abgesehen vom Problem mit kurzfristigen Sperren oder Umleitungen recht zufrieden damit bin, normal navigiere ich nur nach Ansagen, ohne Display (Handy in der Jackentasche), das geht zumindest außerorts ganz gut. Anfangs habe ich verkabelte Ohrstöpsel verwendet, bin dann mal auf Bluetooth umgestiegen und hab den Empfänger mittlerweile im Helm eingebaut.
Viele Grüße, Karl-Heinz
So isses - bei OSM, einem privaten und offenen System, gibt's keine aktuellen Verkehrsdaten. Daher ist es Zufall, ob und wann da jemand, der an dem Projekt beteiligt ist, Änderungen eingibt. Kurzfristige Sperrungen, Baustellen, Unfälle, Staus usw. werden als nicht dargestellt.
Die großen Kartendienste wie GOOGLE und TOMTOM haben eigene Kartensysteme und stellen darin die aktuelle Verkehrslage professionell bereit (meines Wissens tun das auch SYGIC und MAZE). TOMTOM hatte seine Daten in den letzten Jahren kostenlos für die App TOMTOM GO RIDE bereitgestellt. Damit haben sie natürlich nichts verdient und das nun aufgegeben.
Grüße
Rolf
(25.08.2024, 00:46)Rolf schrieb: [ -> ]Was leider alle Motorrad-Navi-Apps (außer TOMTOM GO RIDE) nicht anzeigen können, ist die aktuelle Verkehrslage. Dass "durfte" ich heute mit KURVIGER gleich zweimal erfahren.
Moin zusammen,
teilweise zeigt KURVIGER schon Straßensperrungen an. Zumindest bei der Planung im Internet.
Silvretta Hochalpenstraße - Start Kehre 13 - Ziel Kehre 14 ergibt derzeit eine Strecke von 219km wegen Murrenabgang
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Gruß Oliver
PS. Eben am Smartphone probiert, KURVIGER meldet die Sperrung.
Langfristige Sperrungen (zum Beispiel der Bau einer neuen Brücke, der jahrelang dauert, oder die monatelange Sanierung einer Straße)
sind oftmals kein Problem in diesen Apps, da sie irgendwann mal in die OSM eingegeben werden.
Da ich ständig Gruppen von 8 - 12 Leuten führe, kann ich es mir aber nicht "erlauben", mit diesen bei einer Tagestour mehrmals plötzlich orientierungslos auf einer Kreuzung zu stehen. Ich mache jetzt immer Folgendes:
1.
Planung mit KURVIGER.
2.
Ein bis zwei Tage vor Durchführung der Tour Kontrolle mit GOOGLE MAPS, ob sich auf der geplanten Strecke "Hindernisse" befinden.
3.
Ggf. Korrektur der Planung in KURVIGER.
4.
Durchführung der Tour mit KURVIGER.
Grüße
Rolf
(27.08.2024, 12:53)Rolf schrieb: [ -> ]2.
Ein bis zwei Tage vor Durchführung der Tour Kontrolle mit GOOGLE MAPS, ob sich auf der geplanten Strecke "Hindernisse" befinden.
Moin,
wie genau machst du das? "Händisch/ optisch" abfliegen oder importieren der Kurviger Route in Maps?
VG, Mark
Ich mach das "visuell"... ;-)
Ich sehe mir Abschnitt für Abschnitt der geplanten Strecke abwechselnd in KURVIGER und in GOOGLE MAPS an.
Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, die Strecke von KURVIGER aus als GPX zu exportieren dann in GOOGLE MAPS zu importieren (über die Funktion "My Maps" aus dem GOOGLE-Konto). Das aber ziemlich umständlich. Deswegen mach ich das nicht.
Grüße
Rolf
Wer eine längere Strecke planen will und z.B. mit dem Moped 50ccm unterwegs sein will, dem lege ich
bikerouter an's Herz. Ich habe damit meine Radtour von Calw nach Berlin mit Anhänger und Hund geplant. Den Track habe ich, nach etlichen Experimenten nach der günstigsten (Kosten für Energie) Streckenfindung, exportiert und dann mit Locus Map oder Osmand am Smartphone mit zuvor importierten offline maps dargestellt. Die Maps lassen sich alle herunterladen und in die app integrieren. Ist zwar etwas aufwändiger, wenn man die free Version verwendet - geht aber super. Passt zwar wohl eher nicht bzw. bedingt zur Motorradnavigation, aber vielleicht ist das ja mal wieder etwas, wenn z.B. Jörg sich noch mal für einen längeren Trip auf's Moped schwingt.
Grüße Chris
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Die einzigen Situationen, für die ich bisher Navigation fürs Motorrad benutzt habe, waren a) die Planung der Route fürs SRX-Treffen 2022 und b) die Bewältigung der Stadtdurchfahrt Ludwigshafen bei der Anreise zum Treffen 2023.
Ansonsten schaue ich nur vorab auf eine Wetter-App und es gilt für mich persönlich: die Stunden, die manche mit der Routenplanung verbringen, sitze ich lieber auf dem Motorrad und schaue mir vor Ort an, wie es aussieht. Gehts irgendwo nicht weiter, entdecke ich wahrscheinlich etwas neues und interessantes.
Wenn man in einer größeren Gruppe fährt (und das machen wir ungefähr 2x pro Monat), kann man nicht einfach "drauflos" fahren.
Man ist dann zum Beispiel für eine bestimmte Uhrzeit in einem Restaurant zum Essen angemeldet. Oder hat (gerade hier im Norden) Fährzeiten über die Weser und Elbe zu beachten.
Alleine fahre ich gar keine Tages- oder Halbtagstouren. Das wäre mir zu langweilig bzw. würde mir keinen Spaß machen.
Grüße
Rolf
Eine Tour zu planen ist nicht besonders aufwändig.
Man sucht sich ein schönes Ziel aus, sucht sich dazu eine "grob" passende Strecke aus, sucht sich für den Hinweg und für den Rückweg jeweils 1 oder 2 interessante Zwischenziele für kürzere Halts und oder für eine Kaffeepause aus, legt ggf. für unterwegs noch eine Tankstelle fest, stimmt dann die Strecke "fein" (zum Beispiel mit viele Kurven und wenig Ortsdurchfahrten) ab, bucht ein Restaurant, macht eine Zeitberechnung (Fahrzeit plus Aufenthalte), legt eine Startzeit fest und schickt all diese relevanten Informationen, dazu einen Screenshot von der Strecke, die GPX-Datei, Bilder vom Ziel und den den Zwischenzielen, Wetterdaten, Link zum gebuchten Restaurant usw. an die Mitglieder seiner Gruppe.
Das ist in 1 - 2 Stunden erledigt. Manchmal geht auch noch schneller, wenn ich auf meinen "Fundus" an bereits durchgeführten Touren zurückgreife.
Grüße
Rolf
(29.08.2024, 10:59)Rolf schrieb: [ -> ]Wenn man in einer größeren Gruppe fährt (und das machen wir ungefähr 2x pro Monat), kann man nicht einfach "drauflos" fahren.
Wir können das. Restaurantplätze reservieren ging bisher immer ohne Navigations-App und gefunden haben wir die Restaurants, Kneipen und Tankstellen bis jetzt auch noch immer so.
In 1-2 Stunden erledige ich lieber eine schöne Fahrt zur Mosel oder in die Pfalz.
Bei jeder Tour filme und fotografiere ich unterwegs und mache nach Rückkehr ein Video (unterlegt mit Musik) daraus. Dauer des Videos etwa 1 Minute. Dieses schicke den Teilnehmern als MPEG-4-720p-Datei zu und stelle es in unsere Facebook-Gruppe ein. Die Zugriffe dort liegen in der Regel um die 1.000.
Beispiel siehe u.a. Screenshot.
Grüße
Rolf
Hallo Rolf, schön dass Du das machst und schön, dass tausend Leute das schön finden.
Geht aber auch ohne Navi, oder?