08.02.2016, 19:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.02.2016, 22:38 von Heiner Jakob.)
Zum Glück sind wir alle ziemlich unterschiedlich gestrickt, und ein jeder hat so seine speziellen Vorlieben und Abneigungen. Auch sind wir Kinder unserer Zeit und geprägt von Idealen, mit denen wir groß geworden sind. Ich gehöre zur Generation "Klacks" (Ernst Leverkus, siehe hierzu http://w61b5h5t2.homepage.t-online.de/Bi...t-Leverkus ).
Es war eine Zeit großer Emotionen und zugleich knallharter Fakten.
Es war aber auch die Zeit vieler schnörkelloser Fahrmaschinen, reduziert auf eine oft in hohem Maße ästhetische Funktionalität, deren Krönung für mich auch heute noch die Norton Manx mit Federbettrahmen und Roadholder Gabel repräsentiert.
Beim Anblick eines Flugzeuges formulierte Antoine de Saint-Exupéry den berühmten Satz:
"Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann."
(aus Wind, Sand und Sterne (1939), Original. franz.: "Il semble que la perfection soit atteinte non quand il n'y a plus rien à ajouter, mais quand il n'y a plus rien à retrancher." - Terre des Hommes, III: L'Avion, p. 60)
Die Produkte unserer Zeit folgen dem entgegen gesetzten Ideal. Unsere Fortbewegungsmittel mutieren zu komplexen technischen Gebilden, besser: motorisierten Computersystemen, mit denen man nebenbei sogar noch fahren kann, getreu dem Zitat von Dr. Eckart von Hirschhausen:
"Menschen kaufen Dinge die sie nicht brauchen, von Geld was sie nicht haben, um andere zu Beeindrucken, die sie nicht leiden können!"
Wenn ich bei Yamaha Stocksiefen in Nauheim bei Groß-Gerau durch die Verkaufshalle schlendere und mir anschaue, was dort an gebrauchten und neuen Maschinen feilgeboten wird, tun mir immer die Mechaniker leid, die sich mit dieser auf kleinstem Raum zusammen gepferchten Komplexität täglich auseinander setzen müssen.
Ich stelle auf keinen Fall in Abrede, dass die modernen Maschinen in Punkto Fahrverhalten den alten Hobeln meilenweit überlegen sind. Aber die physikalischen Grenzen haben deswegen ihre Gültigkeit noch lange nicht verloren.
Auf mich üben die modernen Dinger ungefähr den gleichen Reiz aus wie Lady Gaga. Kurz, ich kann damit nichts anfangen. Schon gar nicht mit emotional überfrachteten, unterbelichteten Werbevideos ohne nennenswerten Inhalt und Informationswert.
Der Grund, warum ich die SRX schätze, ist ihr minimalistisches Grundkonzept, gekleidet in ein ästhetisch funktionales Design (wenn auch hier bereits mit Einschränkungen, Beispiel Tank). Nie und nimmer würde ich auch nur einen Cent für ein Motorrad ausgeben, dessen Rahmeninhalt eher einem gordischen Knoten als einem durchdachten technischen Grundkonzept entspricht.
So, genug geplaudert. Ich hoffe, Ihr konntet Euch ein Grinsen nicht verkneifen.
Heiner Jakob
Es war eine Zeit großer Emotionen und zugleich knallharter Fakten.
Es war aber auch die Zeit vieler schnörkelloser Fahrmaschinen, reduziert auf eine oft in hohem Maße ästhetische Funktionalität, deren Krönung für mich auch heute noch die Norton Manx mit Federbettrahmen und Roadholder Gabel repräsentiert.
Beim Anblick eines Flugzeuges formulierte Antoine de Saint-Exupéry den berühmten Satz:
"Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann."
(aus Wind, Sand und Sterne (1939), Original. franz.: "Il semble que la perfection soit atteinte non quand il n'y a plus rien à ajouter, mais quand il n'y a plus rien à retrancher." - Terre des Hommes, III: L'Avion, p. 60)
Die Produkte unserer Zeit folgen dem entgegen gesetzten Ideal. Unsere Fortbewegungsmittel mutieren zu komplexen technischen Gebilden, besser: motorisierten Computersystemen, mit denen man nebenbei sogar noch fahren kann, getreu dem Zitat von Dr. Eckart von Hirschhausen:
"Menschen kaufen Dinge die sie nicht brauchen, von Geld was sie nicht haben, um andere zu Beeindrucken, die sie nicht leiden können!"
Wenn ich bei Yamaha Stocksiefen in Nauheim bei Groß-Gerau durch die Verkaufshalle schlendere und mir anschaue, was dort an gebrauchten und neuen Maschinen feilgeboten wird, tun mir immer die Mechaniker leid, die sich mit dieser auf kleinstem Raum zusammen gepferchten Komplexität täglich auseinander setzen müssen.
Ich stelle auf keinen Fall in Abrede, dass die modernen Maschinen in Punkto Fahrverhalten den alten Hobeln meilenweit überlegen sind. Aber die physikalischen Grenzen haben deswegen ihre Gültigkeit noch lange nicht verloren.
Auf mich üben die modernen Dinger ungefähr den gleichen Reiz aus wie Lady Gaga. Kurz, ich kann damit nichts anfangen. Schon gar nicht mit emotional überfrachteten, unterbelichteten Werbevideos ohne nennenswerten Inhalt und Informationswert.
Der Grund, warum ich die SRX schätze, ist ihr minimalistisches Grundkonzept, gekleidet in ein ästhetisch funktionales Design (wenn auch hier bereits mit Einschränkungen, Beispiel Tank). Nie und nimmer würde ich auch nur einen Cent für ein Motorrad ausgeben, dessen Rahmeninhalt eher einem gordischen Knoten als einem durchdachten technischen Grundkonzept entspricht.
So, genug geplaudert. Ich hoffe, Ihr konntet Euch ein Grinsen nicht verkneifen.
Heiner Jakob
Erfahrung ist die Summe aller Pleiten.