24.03.2016, 17:19
Das Motorrad habe ich 2006 von seinem Elend (jahrelang im Hinterhof unter Fahrradständer gestanden) erlösst. Also mit Vollpatina aber dafür billig. Dies war egal, da ich sowieso einen Neuaufbau im Sinn hatte. In der Wintersaison erfolgte wie ihr schon richtig gesehen habt die Pulverbeschichtung von Rahmen/Schwinge, Neulackierung, und Verchromung einiger Teile. Der originale Kickstartermotor komplett durchrenoviert (Lager, Getrieberäder, Dichtringe, Übermaßschliff usw.
In den Jahren 2007 und 2009 bekam sie Gesellschaft von zwei 3SX'en. Nun - beschwert hat sich die 1XL nie, dass sie kein Knöpfchen hat, aber da ich nicht noch ein Motorrad anschaffen wollte und die Winterzeit kreativ verlaufen sollte, war der Entschluss gefasst eine Elektrifizierung durchzuführen. Da das Moped optisch fein da stand, sollte davon sowenig wie möglich geändert werden.
Die Entscheidung war also welchen der E-Starter-XT-Motoren. Den modernen und häufig vorkommenden 3TB oder den der ersten Tenere. Der Vorteil des alten Tenere-Motors ist genau die gleiche Breite am Ritzel, also kein Kettenversatz zum alten 1XL-Motor und Zündung massegesteuert wie beim Kicker. Nachteile sind die Verfügbarkeit, keine Schmierung des 5.Gangs, und die kleineren Ventile. Die Entscheidung fiel auf den 3TB, mit den von Heiner genannten Herausforderungen hinsichtlich Elektrik.
Der gebrauchte 3TB bekam das mechanische Rundumpaket (Getriebe, Lager, Ölpumpe usw.). Bezüglich der Optik wurde er sanft glasperlgestrahlt damit der Altlack und Alukorrusion beseitigt waren. Lackiert wurde er mit Auspufflack silber aus der Dose. War das erstemal und etwas Risiko, aber es hält bis jetzt das Säubern mit Motorradreiniger und Kärcher aus. Die chromglänzenden Teile (Öltank, Kupplungs- und Generatordeckel) sind verspiegelt, ähnlich wie Dekoplastikteile bei den Autos. Hatte ich ausprobiert, weil verchromen auf Leichtmetalguss von den Firmen keiner machen wollte.
Zum Öltank: Den Tank kann man gerade noch so zuschneiden, dass der obere Anschluss der Ölleitung erhalten bleibt. Es geht aber mit dem Anlasser wirklich knapp zu. Papier passt noch dazwischen - Wellpappe nicht mehr. Eine schwungvoller Einbau des Motors in den Rahmen wie beim Kicker geht nicht mehr! Die Ölleitung, die über den Getriebe herauskommt muss als sehr flach verlaufende ausgeführt werden, damit sie zwischen Öltank und Anlasser verlaufen kann. Bögen als Rohr oder Schlauch haben da keinen Platz. Motorseitig wurde ein Messingdrehteil angefertigt, bei dem die Ölleitung rechtwinklig eingelötet wurde. Der 90-Grad-Winkel Richtung Zulaufschlauch zum Öltank wurde auch als Messing-Winkel-Block ausgeführt und das Teil verchromt. Da durch die Modifikation des Öltank ca. 200ml Ölvolumen verloren geht, ist es zwingend notwendig den Motor einem Ölkühler auszustatten. Ich habe einen Lockard-Kühler mit integrierten Thermostat.
Kupplungsdeckel: Ich halte den Ölkreislauf der 1JK für den effektivsten, da der Kühler als letztes Glied vor den Schmierstellen mit kurzen Wegen ausgeführt ist. Deswegen wurde der 3TB-Kupplungsdeckel, der vom Guss noch über Material für die Flanschbohrungen verfügt, obwohl meineswissens kein Yamaha-Model mit neuen Motor dort die Ölleitungen verbaut hat, von Dirk Kälberloh umgebaut. Die Hohlschrauben und die Flexleitgungen sind vom Fachhandel. Die Leitungen sind nicht verpresst sondern nur mit Schellen verbunden, welche dekorativ in blauen Gehäusen sitzen. Wir schmieren hier nur einen Motor und bewegen keinen Baggerarm, deshalb ist der Druck für Schellenverschraubung nicht kritisch.
Elektrik: Die Elektrik der SRX lässt sich gut in zwei Gruppen teilen. Den für Motor, Zündung, Generator und für die Beleuchtung. Der für die Beleuchtung kann unberührt bleiben. Man sollte wie Heiner sich einen Kabelbaum von einer Schlacht XT600E besorgen. Nach Sichtung des XT600 Kabelbaumes habe ich die Elektrokomponenten so anordnen können, dass ich den Kabelbaum zu 70% übenehmen konnte. Etwa 20% der Leitungen mussten nur gekürzt werden und nur 5% komplett neu gemacht werden. Der Regler sitzt bei mir am angestammten Ort. Die CDI ist im Werkzeugfach verbaut. Anlasserrelai und Sperrdiodenblöcke sind unter dem linken Aludeckel. Zündspule passte an den Originaleinbauort. Die linke Armatur habe ich umgebaut. Ja man könnte eine von der 3SX nehmen aber sowas bekommt man nicht. Vielleicht gibt es noch ein Yamaha-Modell mit gleicher Armatur, dass bei uns verkauft wurde. Ich hatte bisher keines gefunden was passt, deswegen der Umbau. Starterschalter ist ein Microschalter und der Killschalter ist der Auf-und Abblendlichtschalter (deswegen ist der auch grau). Als Batterie habe nach langen Suchen die Panasonic UP-RW1245 gefunden. Das ist eine hochstromfähig Blei-Gel-Batterie mit 9,5Ah. Das Batteriefach muss mit Feile einige Zehntel breiter gemacht werden und das Akkugehäuse entgratet werden, dann passt der Akku in Presspassung in den Schacht. Heutzutage würde ich auf LiPo setzen.
So das war die Geschichte zu meinem Elektropony - und yeah einen Kickstarter hat sich auch noch - für die harten Jungs - ehrlich - ich bin ein Knöpfchenboy geworden.
Georg
In den Jahren 2007 und 2009 bekam sie Gesellschaft von zwei 3SX'en. Nun - beschwert hat sich die 1XL nie, dass sie kein Knöpfchen hat, aber da ich nicht noch ein Motorrad anschaffen wollte und die Winterzeit kreativ verlaufen sollte, war der Entschluss gefasst eine Elektrifizierung durchzuführen. Da das Moped optisch fein da stand, sollte davon sowenig wie möglich geändert werden.
Die Entscheidung war also welchen der E-Starter-XT-Motoren. Den modernen und häufig vorkommenden 3TB oder den der ersten Tenere. Der Vorteil des alten Tenere-Motors ist genau die gleiche Breite am Ritzel, also kein Kettenversatz zum alten 1XL-Motor und Zündung massegesteuert wie beim Kicker. Nachteile sind die Verfügbarkeit, keine Schmierung des 5.Gangs, und die kleineren Ventile. Die Entscheidung fiel auf den 3TB, mit den von Heiner genannten Herausforderungen hinsichtlich Elektrik.
Der gebrauchte 3TB bekam das mechanische Rundumpaket (Getriebe, Lager, Ölpumpe usw.). Bezüglich der Optik wurde er sanft glasperlgestrahlt damit der Altlack und Alukorrusion beseitigt waren. Lackiert wurde er mit Auspufflack silber aus der Dose. War das erstemal und etwas Risiko, aber es hält bis jetzt das Säubern mit Motorradreiniger und Kärcher aus. Die chromglänzenden Teile (Öltank, Kupplungs- und Generatordeckel) sind verspiegelt, ähnlich wie Dekoplastikteile bei den Autos. Hatte ich ausprobiert, weil verchromen auf Leichtmetalguss von den Firmen keiner machen wollte.
Zum Öltank: Den Tank kann man gerade noch so zuschneiden, dass der obere Anschluss der Ölleitung erhalten bleibt. Es geht aber mit dem Anlasser wirklich knapp zu. Papier passt noch dazwischen - Wellpappe nicht mehr. Eine schwungvoller Einbau des Motors in den Rahmen wie beim Kicker geht nicht mehr! Die Ölleitung, die über den Getriebe herauskommt muss als sehr flach verlaufende ausgeführt werden, damit sie zwischen Öltank und Anlasser verlaufen kann. Bögen als Rohr oder Schlauch haben da keinen Platz. Motorseitig wurde ein Messingdrehteil angefertigt, bei dem die Ölleitung rechtwinklig eingelötet wurde. Der 90-Grad-Winkel Richtung Zulaufschlauch zum Öltank wurde auch als Messing-Winkel-Block ausgeführt und das Teil verchromt. Da durch die Modifikation des Öltank ca. 200ml Ölvolumen verloren geht, ist es zwingend notwendig den Motor einem Ölkühler auszustatten. Ich habe einen Lockard-Kühler mit integrierten Thermostat.
Kupplungsdeckel: Ich halte den Ölkreislauf der 1JK für den effektivsten, da der Kühler als letztes Glied vor den Schmierstellen mit kurzen Wegen ausgeführt ist. Deswegen wurde der 3TB-Kupplungsdeckel, der vom Guss noch über Material für die Flanschbohrungen verfügt, obwohl meineswissens kein Yamaha-Model mit neuen Motor dort die Ölleitungen verbaut hat, von Dirk Kälberloh umgebaut. Die Hohlschrauben und die Flexleitgungen sind vom Fachhandel. Die Leitungen sind nicht verpresst sondern nur mit Schellen verbunden, welche dekorativ in blauen Gehäusen sitzen. Wir schmieren hier nur einen Motor und bewegen keinen Baggerarm, deshalb ist der Druck für Schellenverschraubung nicht kritisch.
Elektrik: Die Elektrik der SRX lässt sich gut in zwei Gruppen teilen. Den für Motor, Zündung, Generator und für die Beleuchtung. Der für die Beleuchtung kann unberührt bleiben. Man sollte wie Heiner sich einen Kabelbaum von einer Schlacht XT600E besorgen. Nach Sichtung des XT600 Kabelbaumes habe ich die Elektrokomponenten so anordnen können, dass ich den Kabelbaum zu 70% übenehmen konnte. Etwa 20% der Leitungen mussten nur gekürzt werden und nur 5% komplett neu gemacht werden. Der Regler sitzt bei mir am angestammten Ort. Die CDI ist im Werkzeugfach verbaut. Anlasserrelai und Sperrdiodenblöcke sind unter dem linken Aludeckel. Zündspule passte an den Originaleinbauort. Die linke Armatur habe ich umgebaut. Ja man könnte eine von der 3SX nehmen aber sowas bekommt man nicht. Vielleicht gibt es noch ein Yamaha-Modell mit gleicher Armatur, dass bei uns verkauft wurde. Ich hatte bisher keines gefunden was passt, deswegen der Umbau. Starterschalter ist ein Microschalter und der Killschalter ist der Auf-und Abblendlichtschalter (deswegen ist der auch grau). Als Batterie habe nach langen Suchen die Panasonic UP-RW1245 gefunden. Das ist eine hochstromfähig Blei-Gel-Batterie mit 9,5Ah. Das Batteriefach muss mit Feile einige Zehntel breiter gemacht werden und das Akkugehäuse entgratet werden, dann passt der Akku in Presspassung in den Schacht. Heutzutage würde ich auf LiPo setzen.
So das war die Geschichte zu meinem Elektropony - und yeah einen Kickstarter hat sich auch noch - für die harten Jungs - ehrlich - ich bin ein Knöpfchenboy geworden.
Georg