02.03.2021, 13:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.03.2021, 22:25 von Heiner Jakob.)
Danke Oliver! Weltweit ist heute von einem legendären "DKW-Gegenläufer" die Rede, den es aber nie gegeben hat. Die Geschichte dahinter hat mich so in den Bann gezogen, dass jetzt das Buch dazu erscheint. Die Geschichte dazu begann beim Schottenring Grand Prix 1999. Die Audi Tradition präsentierte eine Sammlung historischer Rennmaschinen. Eine wassergekühlte DKW weckt mein Interesse. Ich konnte den Motor keiner mir bekannten Bauart zuordnen. Ein Vergaser und vier Auspuffrohre zeigten wenigstens, dass es ein Verbrenner sein musste. In der Beschreibung stand etwas von einem Zweizylinder-Gegenkolbenmotor mit Centrix-Lader. Meine Neugierde ließ mich nicht los, und ich begann zu recherchieren. Audi schickt mir auf Anfrage ein paar alte Fotos und auch nicht mehr an Informationen als in der Beschreibung von Schotten. Im Internet kursierten die wildesten Stories über die Maschine und ihren Motor. selbst renommierte Autoren verbreiteten Un- und Halbwahrheiten. Von einer Werksrennmaschine war die Rede. Ein Braunschweiger Privatfahrer soll den Motor "abgezweigt" haben. Sein Name: Kurt Kuhnke. Im Braunschweiger Telefonbuch fand ich zwei Einträge. Einer war der Sohn. So begann das Puzzle. Nach und nach fand ich Zeitzeugen, die ich besuchte. Die Spur führte nach Chemnitz. Dort lernte ich Frieder Bach kennen, der mein Mitstreiter wurde. Söhne, Töchter und Enkel der damals an der Konstruktion Beteiligten stellen ordnerweise Originaldokumente zu Verfügung. Nach jahrelanger Recherche begann ich ein Manuskript, Frieder vervollständigte es. Der Mironde Verlag zeigte Interesse. Jetzt kommt das Buch in den Handel. Eine Geschichte, wie sie außergewöhnlicher nicht sein kann. Schicksale sind mit der Konstruktion verhaftet, und die Russen spielen die entscheidende Rolle. Es ist eine Mischung aus Krimi, technischer Dokumentation und Rennsportgeschichte. Meine Recherchen gestalteten sich aufregend, spannend und mitunter wegen der menschlichen Schicksale auch traurig. Es war wenige Sekunden vor Zwölf. Meine Haupt-Informanten sind leider mittlerweile verstorben. Das Buch soll im März im Museum für sächsische Fahrzeuge offiziell präsentiert werden (so Corona es erlaubt). Die letzte noch lebende, hochbetagte Tochter des damaligen DKM-Chefkonstrukteurs Hermann Weber will aus den USA anreisen.
Was mich besonders an der Motorenkonstruktion fasziniert, ist der konstruktive Aufwand. Damals gab es ja schon die Gilera Rondine, um ein Beispiel zu nennen, ein Viertakt-Vierzylinder. Dessen Konstruktion mutet geradezu einfach an im Vergleich zu dem Gegenkolben-Kompressormotor. Damals musste man alle Register ziehen, um Zweitakter konkurrenzfähig zu machen. Später sollte sich das Blatt wenden. Aber das ist nun auch bereits Geschichte.
Das Buch kostet 14,50 Euro und kann direkt beim Mironde-Verlag bestellt werden. Ich verdiene übrigens nichts dabei und habe auch meine gesamten Unterlagen dem Verlag unentgeltlich überlassen, was sich auch im kleinen Preis bemerkbar macht. Mir ging es einzig um das Bewahren einer Erinnerung an eine außergewöhnliche Konstruktion begnadeter Konstrukteure, entstanden unter abenteuerlichsten Bedingungen, die wir uns heutzutage nicht mehr vorstellen können.
Heiner Jakob
Was mich besonders an der Motorenkonstruktion fasziniert, ist der konstruktive Aufwand. Damals gab es ja schon die Gilera Rondine, um ein Beispiel zu nennen, ein Viertakt-Vierzylinder. Dessen Konstruktion mutet geradezu einfach an im Vergleich zu dem Gegenkolben-Kompressormotor. Damals musste man alle Register ziehen, um Zweitakter konkurrenzfähig zu machen. Später sollte sich das Blatt wenden. Aber das ist nun auch bereits Geschichte.
Das Buch kostet 14,50 Euro und kann direkt beim Mironde-Verlag bestellt werden. Ich verdiene übrigens nichts dabei und habe auch meine gesamten Unterlagen dem Verlag unentgeltlich überlassen, was sich auch im kleinen Preis bemerkbar macht. Mir ging es einzig um das Bewahren einer Erinnerung an eine außergewöhnliche Konstruktion begnadeter Konstrukteure, entstanden unter abenteuerlichsten Bedingungen, die wir uns heutzutage nicht mehr vorstellen können.
Heiner Jakob
Erfahrung ist die Summe aller Pleiten.