23.12.2017, 23:08
Bei Reinhard May lohnt es sich, immer genau hinzuhören ... , in diesem Sinne wünsche auch ich Euch erholsame Feiertage und ein gutes Neues Jahr. Leider werden in einer Welt, die zunehmend aus den Fugen gerät, die wenigsten unserer Wünsche und Hoffnungen in Erfüllung gehen. Was uns bleibt, ist unsere eigene kleine Welt, Familie, Freunde, gute Bekannte, die Pflege gemeinsamer Interessen, die Kunst zuzuhören, zu verstehen und mit Rat und Tat aktiv zu sein, wenn einmal Not am Mann ist. Die Tage am Jahresende sind für viele eine Zeit der Besinnung, völlig unabhängig davon, was Weihnachten eigentlich - oder auch angeblich - war und ist. Besinnung auf was? Vielleicht auf Werte, die viele heute gar nicht mehr kennen, die vielen aber auch einfach nur am Allerwertesten vorbei gehen. Auf ein kommerzialisiertes Weihnachten, wie wir es heute erleiden müssen, kann ich gerne verzichten. Ich bin froh, wenn der Rummel vorüber ist und endlich das allgegenwärtige Weihnachtsliedergedudel ein Ende nimmt. Dennoch möchte ich auf die Zeit zum Jahresende nicht verzichten. Als Kind war es unmittelbar nach dem Krieg das Größte, eine Apfelsine in der Weihnachtstüte zu finden. Später blickte ich neidisch auf Freunde, die Dank betuchter Eltern ein funkelnagelneues Fahrrad geschenkt bekamen. Noch später freute ich mich über Weihnachtsgeld vom Arbeitgeber - und heute? Ich reibe mir die Augen, was meine Enkel so alles geschenkt bekommen, und ich frage mich manchmal, ob die sich überhaupt noch so freuen können wie ich damals über die Apfelsine in der Weihnachtstüte. Zum Glück machen sie gerne selbst Geschenke und freuen sich über die Freude der Beschenkten - das lässt hoffen.
Erfahrung ist die Summe aller Pleiten.