SRX Fusion

[Lukas]

Hallo Miteinander,
jetzt auch mal an der Zeit, dass ich mich vorstelle. Hi ich bin Lukas 21 und hab letztes Jahr den A2 Schein gemacht. Meine Mutter hatte seit gut 20 Jahren (entsprechend meinem Alter) ihre SRX im Stall einstauben lassen. Habe die dummerweise in Werkstatt gebracht um sie wieder zum Laufen zu bringen. Entsprechendes Geld weg und später doch immer mehr aufgefallen, dass der Motor nicht gesund klingt. Von Chris wurde dann der Motor der Maschine gewechselt und alles war top (außer Kaltstart). Nach ca. 3000 Kilometern am 24.6.22 hab ich mich dann zu entschieden nicht aufzupassen und blöd in die Kurve zu fahren. Ergebnis ist in Unfall klein zu sehen. Luftfilterkasten zertrümmert, Hinterreifen eingerissen, Nummerschildhalter ab, Tank stark eingedrückt, Brücke Vergaser gebrochen und Lenkerstange verbogen (um mal einiges zu nennen). Mir selber durch ein Wunder nichts nennenswertes passiert und war nach 2 Stunden wieder ausm Krankenhaus raus.
Nachdem der Eintopf mit Kickstarter und schicken Design es einem angetan hat, wurde eine zweite für 750€ angeschafft. 21.000 Kilometer von 1987, seit 5 Jahren kein TÜV aber konnte sogar Probe fahren. Motor geht mit Choke anständig an, aber egal wie warm, sobald der Choke raus ist, ist die Maschine auch aus. Motor und Deckel noch schick. In den Ölkreislauf wurde ein Ölkühler mit Rohren eingebaut, am Benzinhahn scheint mir ein zweiter Kraftstofffilter zu sitzen und es sind Federbeine von Koni 7610-1307 verbaut.
Hier meine erste Frage optisch sind die Koni Beine weniger ansprechend als die Originalen, aber wie sieht der performance Vergleich aus? Kennt die jemand?
Meine Mission ist jetzt aus zwei eins zu machen. An meiner alten sind Bremsen gemacht, natürlich frisches Öl in der Federgabel, schicke Krümmer und der Vergaser professionell gereinigt. Neue Maschine (Bild Neu) ist an der Decke aufgehängt und zum durchchecken bzw. Teile Wechsel ist das fast komplette zerlegen bis auf den Motor geplant. Neuer Motor und alter aus dem Unfall funktionieren, vorerst bleibt der zur Maschine passende drin. Nur mal Ventilspiel prüfen. Motor äußerer Zustand in Bild Motor.

Ich habe Platz und Werkzeug nur doch sehr neu zum Schrauben und werde auf dem Weg wohl Fragen haben. Hoffe hier entsprechend Tipps und Empfehlungen zu kriegen. Natürlich gibts noch die Schraubertipps und die Werkstattanleitung, aber gerne auf nicht zu vergessende Arbeiten und Kniffe hinweisen.
Einmal die geplanten Arbeiten:
Öl ablassen
Zerlegen bis auf Motor
Zündkerze prüfen
Kette reinigen (Ritzel mit Loctite einkleben?)
Rahmen und Motor reinigen (Öffnungen Motor abkleben? wahrscheinlich ja schon), WD-40, Motorreiniger, ...?
Alle Lager auf Lauf prüfen mit WD-40 reinigen und mit Top2000 Fett schmieren
Vergaser mit Bremsenreiniger und Druckluft reinigen (keine Nadeln verwenden), Dichtungsersatzkit besorgen, unter Umständen Teile aus dem Unfallvergaser beziehen und einstellen
Krümmer wechseln und nach Zustand besseren Endtopf wählen
Neue Reifen
Federbeine auf Original umrüsten welche sind besser?
Optikelemente Cockpit und Verkleidung besser erhaltene auswählen
Züge mit Nitroverdünnung? reinigen und nach Handbuch Spiel einstellen
Federgabeln aus Unfall mit frischer Gabelflüssigkeit
Bremsen aus Unfall, frisch gemacht, aus Kauf erhaltene Stahlflex Leitungen einbauen und mit ?Dot3? befüllen und entlüften
Gebastelten Ölkühler zurückbauen
Ölfilter mit neuen Dichtungen
Mit Halbsynthetiköl füllen
Hoffen und beten, dass sie anspringt?

Sollte ich irgendetwas falsch beschrieben haben, ihr weitere Infos wollt, ihr Infos habt wo man besonders vorsichtig vorgehen muss oder ich etwas schlicht vergessen hab, bin ich über jede Meldung dankbar. Des weiteren beim Zusammenbau welche Schrauben sollten wirklich mit ihrem genannten Drehmoment festgezogen werden, bei welchen ist zu viel fatal und wo kann getrost nach Gefühl gearbeitet werden?

Gruß und gute Nacht Lukas

[TrafGib]

Happy to hear that you came through the accident alright. Sad to see the results, for your bike.

[MartinH]

Hi Likas,
schön, dass auch Jüngere gibt, die sich für sowas interessieren und schrauben können. Deine Liste schaut gut aus. Viel Spaß!

LG
Martin

[pope]

Hey Lukas, ich versuche hier mal ein paar Antworten auf Deine Fragen zu geben (ich suche mir nur ein paar raus....).

WD 40 ist kein Reinigungsmittel, sondern ein Sprühöl und Rostlöser, um z.B. festsitzende Verschraubungen zu lockern. Die sprüht man am Vorabend eines Lösungsversuchs damit ein und hofft, das sich nach Ansatz des Schlüssels die Schraube / Mutter bewegt..... Zum säubern von verdreckten Partien rund um Motor und Antrieb nehme ich immer Bremsenreiniger aus der Sprühdose.
Wenn die Koni-Federbeine den Unfall überlebt haben, würde ich die bevorzugen. Die sehen zwar anders als die Serienteile aus, hier entscheidet der persönliche Geschmack. Konis sind jedenfalls teuerer als Seriendederbeine, wenn es mal welche im Angebot gibt.
Beim Motoröl gibt es hier im Forum glücklicherweise nicht die sonst quasi-religiöse Diskussionskultur, benutze mal die Suche.... Ich nehme ein 10W-40-Öl mit der für die SRX geeignete Freigabe. Vollsynthetische Öle sind wegen der Naßkupplung kontraproduktiv und nicht empfehlenswert.
Ein Ölkühler ist bei der SRX ein technisch sehr sinnvolles Accessoire, haben viele nachgerüstet. Ich an Deiner Stelle würde den vorhandenen nicht abbauen, sondern vielleicht gegen einen austauschen, der weniger "gebastelt" aussieht. Tipps dazu gibt´s hier im Forum in Masse.
Das Kettenritzel wird einfach nur aufgesteckt und dann mit der Sicherungsscheibe gesichert. Aufkleben bringt durch das relativ große Spiel auf der Antriebswelle nichts und ist auch konstruktiv überflüssig.
Bei der Gabel kommt es vor allem auf gerade (unverzogene) Standrohre und natürlich auf die Dichtigkeit der Gabelsimmerringe an.
Den Vergaser (der ja bei Deiner alten SRX überholt / gereingt worden ist) würde ich einfach so wieder einbauen, Ansaugstutzen gibt es ggf. bezahlbar in neu.
Ich höre jetzt mal auf, die anderen können ruhig auch noch etwas zum Besten geben....
Viel Erfolg und Spaß beim Schrauben, frage bitte bei Sorgen und Problemen vorher, damit nachher alles klappt!
Cheers!

Andreas

[adilehoxha]

Moin Lukas,

ich hänge mich dann mit eigenen Erfahrungen an:
Entlüftungsschraube am Ölfilterdeckel nur streicheln, hab ich beim ersten Anzug mit Dremo direkt gehimmelt
Ölkühler definitiv behalten, ich rüste jetzt nach
Vergaser, wenn nicht von XT/ SRX kundiger Werkstatt gemacht, selbst gem. Forumtipps zerlegen, reinigen (Keyster Set) und einstellen - nichts hat mich öfter beschäftigt, jetzt läuft sie
Öl fahre ich 20W40

Das Zerstörungsbild sieht drastisch aus, schön dass Du ok bist.
Viel Erfolg, Mark

[Lukas]

Jetzt mal die Zeit für ein kleines Update gefunden und direkt danke für die Tipps.
Maschine ist wie in Fortschritt zu sehen fast zerlegt, nur noch die Kanzel vorne. Hab mir heut einen 17er Inbus ausgeliehen. Für die Zukunft muss da wohl noch eine 17er Nuss her, um auch sauber mit Drehmoment zu arbeiten. Dann gehts ans reinigen und Auswahl der bevorzugten Teile. Ölkühler werde ich Zukunft auf jeden Fall nachrüsten.
Hab mal Bilder von den Ventilen angefügt. Das Linke wirklich super sauber, am rechten leichte Ablagerung aber geh nicht von aus dass das wirklich besorgniserregend ist. Außer es ist ein Anzeichen auf einen undichten Sitz oder falsches timing (Ventilspiel schau ich mir auch noch an)?
Steuerkette will ich auch noch schauen. Hab da vorhin glaub fälschlicherweise die Sechskant geöffnet und nicht die Inbus.
Weiß nicht so recht was ich von dem zweiten Kraftstofffilter am Benzinhahn halten soll. Könnte der eine Installation von einer Zeit sein, wo man Angst hatte sehr verdrecktes Benzin abzukriegen?
Pimärvergaser kann ich den gereinigten der Unfallmaschine nehmen. Nach Einstelltipps schauen hatte bisher wirklich Kaltstartprobleme mit dem. Die Brücke des Sekundärvergasers ist leider gebrochen (werd ich auch mal schauen ob man das irgendwie fixen kann), also von der neuen Maschine. Bei der Testfahrt hat der sauber in den höheren Drehzahlen zugeschalten. Aufmachen lohnt sich dann nicht wirklich?
Unfallreifen sind in der Werkstatt um überprüft zu werden / gewechselt zu werden. Da wäre ja das Kettenritzel der Unfallkette drauf und eigentlich soll man doch die Kette als Gesamtpaket mit Ritzel und Kettenrad tauschen. Entsprechend also Kette tauschen oder Ritzel und Kettenrad oder ist das nicht so schlimm?
Bei den Stahlflexleitungen steht drauf dass die nur mit Aludichtscheiben verbaut werden sollen. Original sind die ja aus Kupfer. Kupfer immer noch weicher als Alu oder wird das Material durch elektrolytische Effekte zerfressen?
Ansaugstutzen sind rissfrei, noch weich und Dichtungen gut. Hätte tatsächlich noch einen Satz mal schauen ob ich die dann wieder verkauf oder als Ersatz einlager.
Gibt es einen Tipp um alles rund um die Kanzel auzufrischen? Also beispielsweise Tachogehäuse und Blech wo der Tacho eingelassen ist. Feines Schleifpapier, Polierwatte, Chrompolitur, Reiniger (Bild Armatur)?

Das wars erstmal, euch allen noch ein schönen Abend.

[Jörg Dümpelmann]

Hallo Lukas,

meine Gedanken dazu:

Hab mir heut einen 17er Inbus ausgeliehen. Für die Zukunft muss da wohl noch eine 17er Nuss her, um auch sauber mit Drehmoment zu arbeiten.
-> Kann man machen, muss man aber nicht.

Ölkühler werde ich Zukunft auf jeden Fall nachrüsten.
-> Absolut sinnvoll. Bei mir ist der Kühler im Rücklauf und verringert die Öltemperatur um ca. 20°.

Hab mal Bilder von den Ventilen angefügt. Das Linke wirklich super sauber, am rechten leichte Ablagerung aber geh nicht von aus dass das wirklich besorgniserregend ist.
-> Ich sehe da erstmal nicht Schlimmes.

Außer es ist ein Anzeichen auf einen undichten Sitz oder falsches timing (Ventilspiel schau ich mir auch noch an)?
-> Wie ist denn die Kompression des Motors? Wenn Du die Ventile prüfst: Schau auf die Betätigungsstelle der Kipphebelschraube, denn hier bildet sich öfters Pitting. Das verursacht dann Probleme beim Einstellen des Spiels.

Steuerkette will ich auch noch schauen.
-> Der Spanner hat insgesamt 17 Klicks. Wenn er die Hälfte der Klicks erricht hat, dann würde ich die Kette wechseln wenn Du sowieso am Motor bist.

Hab da vorhin glaub fälschlicherweise die Sechskant geöffnet und nicht die Inbus.
-> Was meinst Du hier?

Weiß nicht so recht was ich von dem zweiten Kraftstofffilter am Benzinhahn halten soll. Könnte der eine Installation von einer Zeit sein, wo man Angst hatte sehr verdrecktes Benzin abzukriegen?
-> Das kann sein. Oder Dein Tank ist innen rostig und dadurch setzt sich der Vergaser zu. Also Tank prüfen und hier besonders die Taschen rechts und links anschauen, denn dort rostet es als erstes. Falls rostfrei, dann brauchst Du diesen Filter nicht.

Pimärvergaser kann ich den gereinigten der Unfallmaschine nehmen. Nach Einstelltipps schauen hatte bisher wirklich Kaltstartprobleme mit dem.
-> Bitte die Threads dazu lesen.

Die Brücke des Sekundärvergasers ist leider gebrochen (werd ich auch mal schauen ob man das irgendwie fixen kann), also von der neuen Maschine. Bei der Testfahrt hat der sauber in den höheren Drehzahlen zugeschalten. Aufmachen lohnt sich dann nicht wirklich?
-> Hört sich unbedenklich an. Aber da das Alter unbekannt ist und der Vergaser draußen ist: Zweckmäßigerweise die Membran des Sekundärschiebers prüfen, da diese Risse bekommen kannt. Das merkt man dann aber auch am Motorlauf.

Unfallreifen sind in der Werkstatt um überprüft zu werden / gewechselt zu werden.
-> Falls Reifen kaputt dann erneuern, dazu brauchst Du bestimmt keine Werkstatt :-) Oder meinst Du die Felgen?

Da wäre ja das Kettenritzel der Unfallkette drauf und eigentlich soll man doch die Kette als Gesamtpaket mit Ritzel und Kettenrad tauschen. Entsprechend also Kette tauschen oder Ritzel und Kettenrad oder ist das nicht so schlimm?
-> Ich neige bei diesen Verschleißteilen besonders bei unbekannter Laufleistung immer zum Tausch des Satzes. Dann weiß man was man hat.

Bei den Stahlflexleitungen steht drauf dass die nur mit Aludichtscheiben verbaut werden sollen. Original sind die ja aus Kupfer. Kupfer immer noch weicher als Alu oder wird das Material durch elektrolytische Effekte zerfressen?
-> Habe sowohl Cu als auch Alu Dichtringe verbaut. Bisher ohne Probleme.

Ansaugstutzen sind rissfrei, noch weich und Dichtungen gut. Hätte tatsächlich noch einen Satz mal schauen ob ich die dann wieder verkauf oder als Ersatz einlager.
-> SRX-spezifische Teile am besten einlagern, denn die sind kanpp und mittlerweile richtig teuer.

Gibt es einen Tipp um alles rund um die Kanzel auzufrischen? Also beispielsweise Tachogehäuse und Blech wo der Tacho eingelassen ist. Feines Schleifpapier, Polierwatte, Chrompolitur, Reiniger (Bild Armatur)?
-> Ja gibt es, bitte entsprechende Threads lesen.
Peter_D hat mit Schleifpapier und Autosol Polierpaste gute Ergebnisse erzielt. Ich selbst habe eine Drahtbürste genommen und dann mit Klarlack überlackiert. Ist eben Geschmackssache.

   

Denk dran: Wenn Du die SRX einnmal vernünftig gemacht hast, dann wird sie Dir viel Freude bereiten :-)

[wergan]

Inbus 17 mm: kostet sicher nicht die Welt, kann aber auch leicht improvisiert werden: Schrauben M10 haben nach DIN eine Schlüsselweite von 17 mm. Also kurze Schraube (z.B. M10 x25) nehmen, zwei Muttern darauf kontern (oder verschweissen), dann kann der Schraubenkopf als Inbus genommen und an den aussen liegenden Muttern gedreht werden.

[Lukas]

Hallo Jörg,

Zum überprüfen der Kompression hab ich bisher kein Werkzeug, aber wie gesagt Maschine lief gut in der Testfahrt. Ist zu empfehlen sich anzuschaffen?

Steuerkette hat 10 Klicks übrig, mach ich erstmal nichts.

Tank ist schwer richtig reinzuschauen, soweit ich es sehen kann ist er sauber.

Reifen wechselst du selber? Hab immer gedacht es wär eine gute Idee das in der Werkstatt machen zu lassen, damit die sauber ausgewuchtet werden.

Gestern noch die Lampe zerlegt. Sieht auch noch gut aus, kurz mit Schleifpapier und Klarlack im inneren auffrischen.

[Lukas]

Moin,
kurze Frage auf die Stahlflexleitungen packt man die Federn die um die alten rum sind nicht mehr drauf?
Und ich versteh einfach nicht wie man die Choke-Armatur am Lenker aufkriegt. Klar da sind die zwei Schrauben aber dann hängt das noch am Choke Kabel und durch den Choke-Ring geht das ganze nicht auseinander. Hab ich ein Denkfehler oder wie geht das ab, will das von der Unfallmaschine verbauen. Farben noch etwas frischer.

[LucaGregory]

kurze Frage auf die Stahlflexleitungen packt man die Federn die um die alten rum sind nicht mehr drauf?

Die Federn bleiben weg, die Stahlflexleitungen sind ja wesentlich dünner als die Originalen.

Und ich versteh einfach nicht wie man die Choke-Armatur am Lenker aufkriegt.

Choke-Drehring und Schalter kpl. vom Lenker abnehmen, dann leicht gegeneinander drehen und die Teile sind getrennt.

Gruß Oliver

[Peter-D]

Reifen wechselst du selber? Hab immer gedacht es wär eine gute Idee das in der Werkstatt machen zu lassen, damit die sauber ausgewuchtet werden.

Ich habe bisher nur selten ordentlich gewuchtete Laufräder vom Reifenhändler zurück bekommen.
Motorradwerkstätten machen das allerdings meistens ordentlicher.
Aber ein normaler Reifenhändler behandelt das Thema eher "stiefmütterlich"

Mittlerweile sag ich der Werkstatt immer sie sollen mir die Räder ungewuchtet mitgeben und ein paar Gewichte.
Ich mache das dann selbst. So ein Auswuchtgestell kostet wenig. Damit kann man das dann sehr sorgfältig machen.

Gruß
Peter

[Lukas]

Danke Luca und Peter.

So jetzt hab ich mehr oder weniger ausversehen doch den Öltank ausgebaut. Wenn der draußen bietet es sich an den durchzuspülen? Wie macht man das denn am besten. Hab im Kopf dass da Schrauben in der Mitte waren. Einfach trennen und dann mit Bremsenreiniger, reiben und Druckluft?

[LucaGregory]

Moin Lukas,

ich würde mal den Ablauf unten entfernen und mir das Sieb, was dann zu sehen ist, anschauen. Falls da nicht zu viel Schmutz dran ist den Tank eventuell nur mit etwas Benzin, Bremsenreiniger, Verdünnung o.ä. befüllen und ordentlich schütteln. Danach die Spülung auslaufen lassen und den Tank austrocknen.

Wenn Du den Öltank aufmachst, musst Du den beim zusammenbauen mit einer Dichtungsmasse (Dirko o.ä.) abdichten.

Gruß Oliver

[Lukas]

Mal wieder hallo miteinander,
nach einigen langen Abenden hab ich die Maschine gereinigt und wieder zusammengebaut. 
 
Original Kreuzschlitzschrauben an der Bremspumpe vorne mussten rausgebohrt werden. 
 
Um beim Unfallvergaser den Primär vom beschädigten Sekundär zur trennen, musste an der Verbindungsbrücke des Sekundärvergaser ebenfalls eine Schraube abgebohrt werden (Schaft steckt noch im Gewinde muss ich mal Werkzeug besorgen oder von jemandem entfernen lassen). Vergaser jetzt erstmal auf Grundeinstellung nach Forumsempfehlung eingestellt.
 
Beim Eindrehen vom Chokekolben hab ich es dann tatsächlich geschafft diesen abzureißen. Kurz vor Kollaps gewesen, weil ich gedacht hab die Armatur am Griff zu entfernen müssen um den Zug zu wechseln (also Lampe wieder auf, Elektrik lösen, Kabelsatz rausführen und Kabelführung neu), habe ja 2. Dann wieder auf den zweigeteilten Zug besonnen. Also Zug geteilt, nach etwas überlegen Kabel zum Chokekolben abgeknipst. Dann konnt ich mit einer Spitzzange gegen das abgebrochene Gewinde drücken und es so tatsächlich ausdrehen. Dann nächster Schock, habe den Ersatzzug zerlegt um zu verstehen wie man da was austauschen kann. Wollten den natürlich wieder zusammenbauen und das Kabel ging nicht mehr durch den Winkel. Gezogen und gedrückt wie ein Ochse bist schließlich eine kleine Hand voll Dreck herausgekommen ist. Das hat mich wirklich umgehauen. Dafür geht jetzt wenigstens der Zug einfacher. 
 
Dann Elektrik testen wollen um 3 Uhr Nachts. Neutralleuchte ging an, zeitgleich direkt das Bremslicht. Blinker angemacht und die Neutralleuchte hat im Takt mitgeblinkt. Scheinwerfer anmachen, auf Standlicht gings, Abblendlicht und es wurde wieder duster. Im verschlafenen Kopf hat sich die Hoffnung breitgemacht, dass vielleicht nur die Batterie leer ist. Vorm schlafen gehen noch ans Ladekabel gehangen. Am nächsten Tag tatsächlich die Batterie war leer. Bremslicht war noch die ganze Zeit an. Habe die Höhe vom Pedal verstellt und jetzt ist der Schalter entsprechend im Dauer an. Wenn ich das Pedal aber wieder weiter runter stell, dann komm ich in Kontakt mit der Auspuffblende. Nehm vielleicht noch den zweiten Bremsschalter oder bieg an der Feder herum um mehr Spiel zu kriegen.
 
Ventilspiel einstellen. Wer die Schrauben für die Deckel und Kontermuttern der Ventile angezogen hat gehört ausm Dorf gejagt. Dreimal die Hände aufgerissen weil ich viel zu viel Kraft gebraucht hab und dann natürlich die Hand die nächste scharfe Kante gefunden hat. Ventilspiel selber war an allen Ventilen NEGATIV. Nach Handbuch mit Lehre am Totpunkt eingestellt.
 
Schwarzteile wie Bremspumpe und Hebel mit etwas Auspufflack und Klarlack aufgebessert.
 
Auspuff auch wieder rangeschraubt und Krümmer reingeschoben. Etwas gehadert ob die wirklich richtig drin waren. Nochmal raus und ohne Endtopf rangehalten, scheint zu stimmen und Schrauben vom Endtopf passen auch. Krümmerbolzen vorsichtig mit Drehmoment angezogen und fürs beste hoffen. 
 
Vor den ersten Startversuchen das Gaszugspiel einstellen wollen. Handbuch nachgeschaut, Kontermuttern offen und an der Metallhülse beim Vergaser gedreht. Aber da ändert sich nichts. Oberer Zug stimmt sowieso, aber der untere darf ja kein Spiel haben und da steh ich jetzt ratlos wie das funktionieren soll.
 
Ölfilter eingebaut und recht flott 2l Öl eingefüllt. 200ml Öl fröhlich wieder entgegen gekommen. Chris hatte mal in einem Halbsatz erwähnt das Ölsystem entlüften zu müssen. Aber habe ja nur standardmäßigen Ölwechsel gemacht, da sollte nichts größer zu beachten sein? Nach meiner Kenntnis verteilt sich das Öl in allen Räumen wenn man etwas am Kickstarter kurbelt? Damit fröhlich angefangen bis mir wieder schmerzlich bewusst wurde, dass der ja äußert gerne festklemmt. Spiel vom Deko-Zug hab ich am Totpunkt geprüft. Warum und wo könnten Gründe für das Hängen sein? Mit rumwackeln am Kickstarter oder Kräftigem ziehen am Dekompressionshebel selber löst sich das wieder, aber mit kicken ist da erstmal nichts.


Hab auch aufm Forum nach meinen Fragen gesucht. Bin nach ein paar Stunden zwar schlauer, aber so eine richtige Antwort konnt ich nicht finden.

Was mich noch interessiert, die Deckel am Getriebe haben noch Originallack mit ersten Löchern und Abplatzern drauf. Wie pflegt man die am besten oder wie kann man Löcher wieder beseitigen?

Hat auf jeden Fall einen Heidenspaß gemacht und hab auch das Gefühl dass es mir was persönlich gebracht hab. Lehrt einem einfach Themen anzugehen die einem zuerst wie ein großer unlösbarer Block erscheinen, aber am Ende lassen sich die meisten Schrauben und Probleme doch lösen, wenn man sie nur angeht. Und zur SRX fühlt es sich an als wär man vom Siezen zum Duzen übergegangen. Vor allem im Bereich Motor und Getriebe muss ich noch einiges lernen, aber drumherum siehts schonmal gut aus. Zeitlich war die ganze Aktion nicht ideal gewählt. Flieg am Samstag in Urlaub und will dieses Jahr auch noch fahren, Bachelorarbeit etc. Dazu noch Stellenweise fehlende Erfahrung wie man manches richtig angeht im Metallbereich, deshalb sind manche Sachen doch nicht so sauber erledigt wie sie es bei dem betriebenen Aufwand sein könnten.


In dem Sinne, danke für eure Hilfe und ich schau ob ich heute oder morgen dem Motor noch Lebenszeichen entlocken kann.

[Peter-D]

Ahoi

Kannst Du dein Problem mit dem Kickstarter mal etwas präziser formulieren?
Leider verstehe ich deinen Text nicht.

Viele Grüße
Peter

[pope]

Offenbar hängt der Kickstarter etwas bzw. wird durch die Rückholfeder nicht wieder zurück gestellt....
Dadurch kann Lukas den Ölkreislauf nicht durchpumpen.

So hab´ ich das verstanden.

Bis der Bock wieder läuft, wird es sicher noch ein wenig dauern  

Wir bleiben aber alle am Ball!
Cheers,
Andreas

[Lukas]

Etwas unglücklich 2 Sachen gleichzeitig beschrieben.

Der Deko-Zug löst oft nicht aus oder blockiert irgendwie. Der Kickstarter lässt sich dann von oben nur noch auf wenigen Millimetern bewegen, bis man gefühlt auf eine Wand rennt. Kann mit der Hand nachhelfen und den Hebel selber am Motor mit der Hand ziehen oder so 7, 8 mal den Kicker anstupsen bis sich das löst, der Deko auslöst und ich wieder voll durchtreten kann.

Wie gesagt ist nicht funktionsuntüchtig, nur äußerst nervig beim Treten. 
Tatsächlich ist der Motor jetzt auf den ersten Tritt mit verherigem Treten bei aktivierten Killswitch gekommen. Mit den ersten Zündungen ist aus der Entlüstungsschraube am Ölfilter auch gleich eine Fontäne Öl bis zum Ventildeckel hochgeschoßen. Erst gedacht, dass vielleicht etwas im Ölkreislauf verstopft ist, aber so richtig konnt ich mir das nicht vorstellen. Wie kann sowas passieren oder ist das normal?

Aber Fazit vom ganzen, Motor läuft, Bremsen funktionieren und Elektrik tut. Am Dienstag kommt der Tüv. Etwas klappern tut der Motor aber im Vergleich zu meinem ersten Motor noch moderat. Stell morgen nochmal Ergebnisbilder und den Soundvergleich ein.

Gute Nacht allerseits

[Lukas]

Hier noch wie versprochen Vergleich und Bilder.

Motor hört sich soweit gesund an.

[Jörg Dümpelmann]

Hallo Lukas,

bin aktuell ziemlich beschäftigt deshalb hier nicht regelmäßig online.
Aber habe Deine Beiträge natürlich auch gelesen...schön, dass es voran geht :-)

Schmodder im Metallrohr des Chokezugs:
Der Klassiker. Hier unbedingt drauf achten, dass der Zug im Metallrohr immer vernünftig gefettet ist und leicht gleitet. Sonst kann der Kolben von der Feder nicht zurückgedrückt werden.

Ölfontäne aus der Entlüftungsschraube:
Das ist normal. Wenn der Ölfinlter gewechselt wurde, dann ist das komplette Filtergehäuse leergelaufen. Deswegen die Entlüftungsschraube.
Ich trete meine SRX nach dem Wiederbefüllen immer ohne Kerze durch, bis das Öl aus der Entlüftungsbohrung herausläuft. Dann Zuschrauben und gut ist.

Kickstarterproblem:
Ich denke auch, es ist der Rückholmechanismus der Kickstarterwelle. Hier schonmal nachgeschaut?
Ich gehe davon aus, dass der Dekompressionszug und der Dekohebel leichtgängig sind.

Elektrikproblem:
Hast Du nun behoben oder? Sonst wird das mit dem TÜV nichts.

Motorgeräusche:
Für mich ist da nichts Schlimmes hörbar.

Nochmal zu den Reifen:
Ich baue meine Räder immer aus und gehe zu einem Reifenhändler, der nur Motorradreifen verkauft. Das sind Profis, die schnell und absolut 100% ig arbeiten. Hatte noch nie Probleme mit denen.
Im Gegensatz dazu war ich vor vielen jahren bei einem Reifenhändler hier um die Ecke, der fast nur Autoreifen verkauft. Nach dem Wiedereinbau musste ich feststellen, dass die noch nie etwas vom Auswuchten gehört hatten...Katastrophe. Also genau schauen, wer bei Motorradreifen vernünftig arbeitet. Da lohnt sich auch mal eine weitere Anfahrt.

Dann erst einmal einen schönen Urlaub!